Konzeption der Kindertagesstätte St. Bartholomäus
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis:
1. Träger
1.1. Gesetzlicher Rahmen
1.2. Die Einrichtung
1.3. Sozialraumanalyse
1.4. Altersstrukturen / Gruppengröße
1.5. Leitsatz
1.6. Verantwortungsvolle Pädagogik
2. Kooperation mit Eltern
2.1. Bildungspartnerschaft mit den Eltern
2.2. Elternabende
2.3. Eltern- und Entwicklungsgespräche
3. Betreuung, Bildung und Erziehung
3.1. Auftrag angelehnt an den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan
3.2. Entwicklung und Bildung in der U3 und Ü3 Einrichtung
3.3. Aufnahme
3.4. Der Übergang vom Elternhaus in die Kindertagesstätte
3.5. Der Übergang vom Kindergarten in die Schule
4. Bildungs- und Erziehungsschwerpunkte der pädagogischen Arbeit
4.1. Stärkung der Basiskompetenzen
4.2. Sprachentwicklung
4.3. Ernährung
4.4. Religiöse Erziehung
4.5. Musik und Rhythmik
4.6. Kreativitäts- und Fantasieförderung, Kunst
4.7. Bewegung und Entspannung
4.8. Aktives Lernen, Forschen und Entdecken
4.9. Naturlehre
4.10. Ruhephasen und Schlafen
4.11. Hygiene und Körperpflege
4.12. Sauberkeitserziehung
5. Grundsätze unserer pädagogischen Arbeit
5.1 Stärkung der psychischen Widerstandsfähigkeit (Resilienz)
5.2 Stärkung des Urvertrauens
5.3 Kinderschutz/ Kinderrechte
5.4 Altersangemessene Beteiligung der Kinder/ Partizipation
6. Beobachtung und Reflexion der kindlichen Entwicklung
6.1 Dokumentation, Entwicklungsberichte, Portfolio
6.2 Weiterentwicklung und Reflexion unseres pädagogischen Handelns
1.Träger
1.Träger:
Pfarrei St. Johannes Nepomuk
Schlossgasse 11
65589 Hadamar
1.1. Gesetzlicher Rahmen
Als katholische Einrichtung haben wir einen Förderauftrag, der in dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) verankert ist. Der Förderauftrag umfasst die familienergänzende Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes sowie die Vermittlung orientierender, religiöser Werte und Regeln. Die rechtlichen Rahmenbedingungen richten sich sowohl nach dem Kinder-und Jugendhilfegesetz § 22a als auch nach dem Schutzauftrag § 8a der United Nations Kinderrechtskonvention. Die Konzeption ist ausgerichtet nach dem Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan.
1.2. Die Einrichtung
Kath. Kindertagesstätte St. Bartholomäus
Am Spritzenhaus 4
65554 Limburg-Ahlbach
Tel: 06433 / 1357
E-Mail: ahlbach@kita.katholischeshadamar.de
Ansprechpartner: Leitung Fr. Heike Uebel, stellvertr. Leitung Fr. Alina Drus
1.3. Sozialraumanalyse
Die Kindertagesstätte St. Bartholomäus ist eine von acht Kindertagesstätten der Pfarrei St. Johannes Nepomuk, einer Pfarrei neuen Typs. Im Limburger Stadtteil Ahlbach, welcher zwischen Wiesen und Feldern malerisch eingebettet liegt, befindet sich nah am Zubringer der B 49 die Kindertagesstätte mit ausreichend Parkmöglichkeiten vor der Tür. Die Einrichtung liegt verkehrsgünstig wenige Autominuten von der Anschlussstelle Limburg Nord (A3) entfernt. Wir liegen hier in einem ländlichen Einzugsgebiet mit hoher Anzahl an Kleinfamilien.
1.4. Altersstrukturen / Gruppengröße
Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag 7:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Freitag 7:00 Uhr bis 14::00 Uhr
Einrichtungsgröße: 75 Plätze
Altersgruppen: 1 Gruppe von 2 Jahren bis 4 Jahren
2 Gruppen von 3 Jahren bis zum Schuleintritt
Betreuungszeiten: 7:00 Uhr bis 13:00 Uhr ohne Mittagessen
7:00 Uhr bis 13:00 Uhr mit Mittagessen
7:00 Uhr bis 14:00 Uhr mit Mittagessen
7:00 Uhr bis 15:00 Uhr mit Mittagessen
7:00 Uhr bis 16:00 Uhr mit Mittagessen
1.5. Unser Leitsatz und die Ziele unserer Einrichtung
Gemeinsam sind wir stark- füreinander und miteinander
Alle Familien werden gleichermaßen wertgeschätzt. Die Atmosphäre unserer Einrichtung ist von Anerkennung und Respekt geprägt. Alle Kinder haben die gleichen Chancen unsere Angebote wahrzunehmen. Ihre besonderen Bedürfnisse und individuellen Voraussetzungen werden von Anfang an berücksichtigt.
1.6. Verantwortungsvolle Pädagogik
In unserer Einrichtung bieten wir Kindern im Alter von 2 Jahren bis 6 Jahren einen Ort, an dem sie sich wohlfühlen und zum Lernen inspiriert werden. Sie bekommen hier den Zugang zu anderen Kindern, zu einer Gemeinschaft, zu Vorbildern, an denen sie wachsen können. Hierbei ist es uns wichtig, das einzelne Kind individuell, nach seinen jeweiligen Stärken ausgerichtet, ganzheitlich zu fördern. Dabei liegen unsere Schwerpunkte in den Bereichen des Denkens, des Lernens und in der Wahrnehmung. Hierzu zählen all die Bereiche wie Motorik, Sprache, Kreativität, das Anregen der Sinne und die Sozialkompetenz. Insbesondere richten wir unsere pädagogische Arbeit nach den Themen und Interessen der Kinder aus. Dies ist Grundlage für Projekte und Bildungsangebote. Den Fragen uns Problemen,die die Kinder bewegen,messen wir eine besondere Bedeutung bei.
Wir möchten die Kinder liebevoll begleiten und bieten ihnen eine sichere Umgebung und sensible Zuwendung. So wird der Grundstein für eine gute Bindungsfähigkeit und ein exploratives Verhalten zu einer erfolgreichen Lebensbewältigung gelegt. In der Einrichtung erleben die Kinder Gemeinschaft und Nähe.Wir sind uns bewusst, dass uns die Eltern das Kostbarste anvertrauen.
2. Kooperation mit Eltern
2.1. Bildungs-und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern
Unser Ziel ist es, mit den Eltern eine gute Vertrauensbasis zum Wohle des Kindes aufzubauen. Für die Beteiligung und Kooperation mit Eltern ist die Transparenz unserer Arbeit Bedingung zur Gestaltung der Bildungs- und Erziehungsprozesse. Nur auf einer solchen guten Grundlage können Dialoge und eine Verständigung über die Erziehungsziele erfolgreich stattfinden. Eltern haben generell jederzeit die Möglichkeit, bei Anliegen ein Gespräch mit den Mitarbeitenden oder mit der Leitung zu führen. Es werden dann zeitnahe Termine vereinbart. Eltern sind die Experten für ihr Kind und kennen die Lebensgeschichte, die Stärken und Schwächen, die Interessen und Bedürfnisse ihres Kindes. Die pädagogischen Fachkräfte lassen den Eltern Raum, ihre Sichtweisen über ihr Kind einzubringen. Die Erzieher/innen beachten die lebensgeschichtlichen Erfahrungen, die sozialen und kulturellen Aspekte der Lebenswelt des Kindes und nehmen diese in ihre Arbeit auf und respektieren kulturelle Unterschiede, auch in den Gesprächen.
2.2. Elternabende
Zweimal jährlich finden themenbezogene Elternabende statt. Hier werden die Eltern über aktuelle Inhalte der pädagogischen Arbeit informiert. Die pädagogischen Fachkräfte haben ein Interesse an den Anregungen und Wünschen der Eltern, die sie aufnehmen und auf Realisierbarkeit im Team prüfen. Alle zwei Jahre findet ein Elternabend statt, an dem der Elternbeirat gewählt wird. Die Aufgabenbereiche des Elternbeirates liegen in der Unterstützung der Erziehungs-und Bildungspartnerschaft zwischen der Einrichtung und Elternschaft. Der Elternbeirat fördert die Zusammenarbeit zwischen Träger, Einrichtung und Eltern. Er sollte auch das Verständnis der Eltern für die Einrichtung wecken. Unter anderem können die Eltern auch bei Anliegen und Beschwerden über den Elternbeirat an die Einrichtung herantreten.
2.3. Eltern- und Entwicklungsgespräche
In regelmäßigen Abständen finden mit den Eltern Entwicklungsgespräche über die Entfaltung und die Lerngeschichte ihres Kindes statt, ebenso bei aktuellen Anlässen, nach Bedarf oder nach Absprache. Wir sind jederzeit für ihre Sorgen oder Fragen offen.
3. Betreuung, Bildung und Erziehung
3.1. Auftrag angelehnt an den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan
Des Weiteren basiert unsere pädagogische Arbeit auf dem grundlegenden Bildungsverständnis und den Zielen des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Kinder und Eltern, die zu uns kommen.
3.2. Entwicklung und Bildung in der Einrichtung
Bildung wird als ein lebenslanger Prozess verstanden, in dem die ersten drei Lebensjahre am lernintensivsten und ausschlaggebend für die gesamte weitere Entwicklung eines Kindes sind. Es ist ein Entwicklungsprozess, der im sozialen sowie auch im kulturellen Kontext stattfindet. Es geht hier im Wesentlichen um die Stärkung der Basiskompetenzen von Kindern.
Die Basiskompetenzen bestehen aus der:
Sozialen Kompetenz: Beziehung zu Kindern und Erwachsenen aufbauen, das Erlernen und Umsetzen von Umgangsformen, Empathie für andere entwickeln.
Kognitive Kompetenz: Erfassung und Verarbeitung von Informationen.
Physische Kompetenz: Raum und Zeit für Bewegung, Körperempfinden wahrnehmen und äußern können.
Motivationale Kompetenz: im Spiel Entscheidungen treffen, und wahrnehmen, was es schon kann, und was es noch lernen muss.
Emotionale Kompetenz: Gefühle identifizieren und äußern können, emotionale Situationen anderer wahrnehmen und angemessen darauf reagieren können, Selbstwertgefühl im Hinblick auf die eigene Person positiv erleben können.
3.3. Aufnahme in die Kindertagesstätte
Kinder ab dem 24.Lebensmonat bis zum Alter von 6 Jahren können in die Einrichtung aufgenommen werden. Die Aufnahme des Kindes erfolgt zunächst über die Leitung. Eltern bekommen hier erste Informationen über die Einrichtung, können besichtigen, Fragen stellen und ihre Erwartungen mitteilen. An dieser Stelle werden auch die Angelegenheiten, die den Vertrag betreffen, besprochen. Das eigentliche Aufnahmegespräch findet dann mit der betreuenden Fachkraft, kurz vor oder zu Beginn der Eingewöhnungszeit, statt. Hier können sich die Eltern umfangreich über die Eingewöhnung informieren, und damit verbundene Gefühle und Befürchtungen ansprechen.
3.4. Der Übergang vom Elternhaus in die Kindertagesstätte
Dies ist für Eltern und Kinder ein großer Schritt.Unser Ziel ist es, die Eingewöhnung so individuell und schonend wie möglich zu gestalten. Eine gute, intensive Bindung zum Elternhaus ist die Voraussetzung für eine gute Bildung, ist etwas Positives.
Die Eingewöhnungszeit dauert mindestens zwei Wochen und soll von einem Elternteil begleitet werden. So kann sich das Kind in seinem Tempo an die Erzieherin und die neue Umgebung gewöhnen. Nach und nach halten sich die Eltern immer mehr im Hintergrund. Zu Beginn werden kurze Trennungen (ca. 5 bis 15 min.) versucht, bei denen die Eltern in der Einrichtung bleiben. Die Trennungslänge wird von Tag zu Tag gesteigert. In der Schlussphase verlassen die Eltern die Einrichtung nach der Verabschiedung.
3.5. Der Übergang vom Kindergarten in die Schule
Die Kinder müssen nun auf drei Ebenen neue Entwicklungsanforderungen bewältigen: Der Übergang vom Kindergartenkind zum Schulkind bringt bedeutende Veränderungen der Identität durch den neu erworbenen Status mit sich. Die Kinder haben den Umgang mit Emotionen wie Angst, Neugier und Stolz zu bewältigen (individuelle Ebene). Sie müssen lernen, mit neuen Regeln zurechtzukommen, Beziehungen zu neuen Lehrkräften, Mitschülern und Mitschülerinnen aufzubauen, sowie Bedürfnisse, Interessen, Meinungen und Kritik zu äußern und zu ertragen (interaktionale Ebene). (BEP S.101)
Darüber hinaus müssen sich Schulkinder auf veränderte Lerninhalte, Methoden und Strukturen einstellen. Der Lernstoff ist in hohem Maß vorgegeben. Die Vermittlung kulturellen Wissens wie Lesen, Schreiben und Rechnen stehen nun im Mittelpunkt. Andere Interessen müssen zurückgestellt werden (kontextuelle Ebene).
In einer Vorschulgruppe kommen die zukünftigen Schulanfänger einmal in der Woche zusammen. Hier werden die Kinder in einer Kleingruppe zusätzlich mit vorbereiteten Themen (z.Bsp. rechts und links, Farblehre, Mengen, Schulung der Feinmotorik, Verkehrserziehung und Sachthemen) gefördert. Auch ist hier nochmals die Sprachförderung besonders hervorzuheben, die in dieser Kleingruppe ein Schwerpunkt bezüglich der Vorbereitung auf die Schule ist.
Von der Sprachentwicklung eines jeden Kindes hängen u.a. die Fähigkeiten zur Begriffsbildung und die schriftsprachlichen Kompetenzen im Hinblick auf all ihre Dimensionen ab. Die Inhalte und Materialien sind auf die Lehrmittel der hiesigen Grundschule abgestimmt, mit der wir eng zusammenarbeiten. Die Lehrmethoden sind an den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan angepasst und orientieren sich stark an ihm.
4. Bildungs.und Erziehungsschwerpunkte der pädagogischen Arbeit
Durch unsere pädagogische Arbeit bieten wir den Kindern ein Höchstmaß an Verlässlichkeit und Kontinuität in ihren individuellen Lebensbezügen.
Wir stellen ihnen ein Angebot zur Verfügung,das auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
4.1. Stärkung der Basiskompetenzen
Basiskompetenzen sind Fähigkeiten, die den Kindern helfen, sich in den verschiedensten Lebenssituationen zurechtzufinden. ( siehe auch dazu Punkt: 3.2) Unsere Aufgabe ist es, die Kinder beim Erwerb dieser Kompetenzen zu unterstützen. Durch den ständigen Umgang mit anderen Kindern in der Einrichtung und dem gemeinsamen Tagesablauf finden alle Kinder schnell Freunde, lernen Rücksicht zu nehmen und Konflikte zu lösen. Wir fördern das Gedächtnis und die Denkprozesse durch spielerische Herausforderung und eine freundliche, anregende und angenehme Raumatmosphäre. Hierbei arbeiten wir auch angelehnt an die Montessori Pädagogik: „ Hilf mir es selbst zu tun.“ Das Kind soll die Freiheit haben sich selbst zu finden und zu entwickeln. Eine gut vorbereitete Umgebung ist hier das Wichtigste. Dabei arbeiten wir selbstverständlich auch mit Montessori Materialien. Hauptziel ist, die Kinder zur Selbstständigkeit und zu einem gefestigten Selbstvertrauen zu erziehen.
Wir vermitteln den Kindern ein positives Selbstwertgefühl, indem wir ihnen Zuneigung und das Gefühl entgegenbringen, angenommen und geliebt zu sein.
4.2. Sprachentwicklung
Intensive, emotionale und sprachliche Zuwendung sind Voraussetzung für eine gute Entwicklung. Im täglichen Morgenkreis knüpfen wir an die Themen der Kinder an, die ihre Interessen berühren. Wir schaffen hier Sprechanlässe durch Bilder oder aktuelle Themen. Somit wird die Sprechfreude animiert und die Kinder lernen so, ihren Wortschatz kontinuierlich zu erweitern. Hier können die Kinder lernen, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Die sprachliche Förderung wird auch mit Bewegung und musikalisch- rhythmischen Aktivitäten verbunden, um so die Freude am Sprechen anzuregen und spielerisch zu lernen. Das sind unter anderem: Singen von Liedern, die mit Orff Instrumenten begleitet werden, Kreisspiele, Fingerspiele und Bilderbuchbetrachtungen. Die sprachliche Förderung ist in vielen Alltagssituationen fest integriert und grundlegender Bestandteil der täglichen Arbeit. Hierbei werden vielerlei Materialien, Bilder, Geschichten, Lieder und altersentsprechende Sachbücher eingesetzt. Die Sprache ist der Grundstein für alle Bildungsprozesse.
Unsere Sprachfachkraft bietet regelmäßig für Kinder, die einen erhöhten Sprachförderbedarf haben, Angebote nach dem RAAbits Sprachförderprogramm an. Bei Kindern mit Migrationshintergrund findet eine engmaschige Beratung mit den Eltern statt. Nötigenfalls verweisen und unterstützen wir die Eltern bei der Kooperation mit Kinderärzten, Frühförderstellen und Logopäden.
4.3. Ernährung
Essen soll Spaß machen und Genuss bringen. Neben einem ausreichenden, gesunden Nahrungs- und Getränkeangebot spielt das Erleben einer angenehmen Atmosphäre bei den Mahlzeiten, sowie die Lust am Essen eine große Rolle. Hierbei erfahren die Kinder Zuneigung, Tischregeln, Rücksicht, Teilen und andere soziale Verhaltensweisen. Die Erzieher(innen) haben eine Vorbildfunktion. Die Kinder lernen verschiedenste Nahrungsmittel kennen, können feinmotorische Fähigkeiten entwickeln. Hier ist Zeit für Gespräche mit den Erziehern und untereinander. Sie werden nicht zum Essen gezwungen, sondern probieren aus, was ihnen schmeckt, und entscheiden, was sie essen möchten. Getränke stehen den ganzen Tag zur freien Verfügung. Es wird darauf geachtet, dass die Kinder ausreichend trinken. Das gemeinsame Frühstück findet um ca. 9:20 Uhr, nach dem täglichen Morgenkreis, statt. Die Kinder gehen nach dem Händewaschen sich eigenständig ihr Geschirr holen und decken den Tisch. Der wöchentliche Speiseplan hängt für alle zur Einsicht aus. In Augenhöhe für die Kinder gibt es einen bebilderten Speiseplan. Das Mittagessen erhalten wir einmal wöchentlich von der Manufaktur Hoffmann. Die Wünsche der Kinder werden bei der Auswahl der Speisen berücksichtigt, indem wir nachfragen wie es ihnen geschmeckt hat, und auch, was sie gerne mögen.Diese werden beim Erstellen der Speisepläne miteinbezogen.
Montags ist Obsttag. Jedes Kind bringt zum Obsttag ein klein wenig Obst mit.
4.4. Religiöse Erziehung
Wir sind eine katholische Einrichtung und unsere Arbeit ist von einer christlichen Grundhaltung geprägt. Wir gewährleisten eine qualifizierte religionspädagogische Begleitung für das uns anvertraute Kind. Christliche Feste nehmen in unserer Einrichtung einen wichtigen Platz ein. Dies zeigt sich in regelmäßigen religiösen Angeboten, die dem Entwicklungsstand des Kindes angepasst sind: das Erzählen von biblischen Geschichten, das Singen von religiösen Liedern, Gebete, das Gestalten von Kindergottesdiensten und kleinen Andachten in der ortsansässigen Kirche oder in der Einrichtung.
In unserer Kindertagesstätte treffen täglich Familien aus vielfältigen Kulturen/ Religionen aufeinander. Wir legen großen Wert auf Offenheit, Respekt und Wertschätzung für ein gelingendes Miteinander.Die Kinder erhalten die Möglichkeit, religiöse Erfahrungen zu sammeln und sich mit religiösen und ethnischen Fragen auseinander zu setzen. Sie erfahren die christliche und humanistische Tradition, nach ethnischen Grundsätzen zu handeln und religiöse und kulturelle Werte zu achten.(Kinder mit versch. kulturellem Hintergrund) (BEP.S.80)
4.5. Musik und Rhythmik
Musik ist eine universelle Sprache. Auch Kinder, die noch nicht sprechen können, summen oder klatschen bei sich wiederholenden Liedern mit. Damit trägt Musik auch erheblich zur Sprachentwicklung bei. Angebote und Aktivitäten im musisch- rhythmischen Bereich werden bei allen Themen miteinbezogen. Einmal wöchentlich findet ein Singkreis gemeinsam mit allen Gruppen in unserem Turnraum statt. (siehe hierzu auch Punkt 4.2.)
4.6. Kreativitäts- und Fantasieförderung
Die Kreativität- und Fantasieförderung spielt eine wesentliche Rolle in den Entwicklungs- und Bildungsprozessen. Die Kinder können mit den unterschiedlichsten Materialien wie beispielsweise Papier, Farben, Wachsmalstifte, Pappe, Naturmaterialien etc. experimentieren und gestalten. Die Materialien werden, je nach Altersgruppe, strukturiert und anregend angeboten. In diesem Bereich finden regelmäßig altersentsprechende Angebote statt.Die gestalteten Werke der Kinder erfahren Wertschätzung, indem sie in den Räumen ausgestellt (mit Namen und Alter versehen) werden, oder die Kinder können entscheiden, ob ihr Werk in das Portfolio kommt oder sie es mit nach Hause nehmen möchten. Durch sinnlich-körperliches Wahrnehmen und kreatives Gestalten werden sowohl die Vorstellungskraft als auch die Denkfähigkeit gestärkt (BEP.S.71). Hierzu haben die Kinder auch die Möglichkeit in den unterschiedlichsten Spielräumen wie im Flur mit dem „Kaufladen“ oder auf unserem „Schiff“ zu spielen. Hier und auch in den Gruppenräumen sowie in den Rollenspielecken können sie ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Sie können sich im Rollenspiel üben und in ihre Welten eintauchen. Der Bereich im Flur wird immer nach einiger Zeit wieder umgestaltet, so dass es attraktiv für die Kinder bleibt (z. B. eine Verkleidungsecke mit Kostümen, Schminktisch ). Sie können nach Absprache mit ihrer Erzieherin frei wählen in welchem Bereich sie sich aufhalten möchten.
4.7. Bewegungserziehung
Kinder haben ein großes Bedürfnis, ihren Bewegungsdrang auszuleben. In einem eigens dafür ausgestatteten Bewegungsraum finden die Kinder entsprechende Materialien die zur Bewegung anregen. Sie lernen im Miteinander ihre körperlichen Fähigkeiten einzuschätzen, ihnen zu vertrauen (z. B. beim Laufen lernen) und eigene Grenzen kennen. Hierzu finden auch altersentsprechende Angebote statt.
4.8. Aktives lernen, forschen und entdecken
Der Entdeckungsdrang von Kindern ist meist grenzenlos. Spielen heißt jetzt vor allem: alles Mögliche wird aufgemacht und ausgeräumt, angefasst, befühlt, untersucht und zerlegt. Das Kind will wissen „Wie funktioniert die Welt?“ Hierzu bieten wir allerlei Anregungen und entsprechende Materialien(siehe auch Punkt 4.1).
4.9. Außengelände und Naturlehre
Es gibt ein wunderschönes Außengelände, welches unter anderem auch speziell für die Bedürfnisse der U3 Kinder abgestimmt ist. Ein Sand- und Matschbereich lädt die Kinder zum Spielen und Erforschen ein. Es gibt ein kleines Spielhaus, Wackelbrücken, Rutschen und Schaukeln und ein Spielgerät speziell für Kinder unter drei Jahren. Auch Ausflüge in die Umgebung regen die Kinder an, Natur zu erleben und zu fühlen. Wann immer es das Wetter zulässt, nutzen wir das Außengelände.
4.10. Ruhephasen und Schlafen
Die Kinder haben im gesamten Tagesablauf Möglichkeiten für Ruhephasen. Kindern, die das Bedürfnis zum Ruhen haben oder einen Mittagsschlaf brauchen, wird Raum geschaffen.
4.11. Hygiene und Körperpflege
Um die Gesundheit zu erhalten und zu stärken, ist es wichtig, schon im Kindesalter entsprechende Verhaltensweisen zu erlernen. Gesundheitserziehung und Pflege fließt in die alltägliche Betreuung und Erziehung mit ein.
Durch Vorleben und Vermitteln von Sachwissen und entsprechenden Projekten erwerben die Kinder einen Wissensstand, der sie mit dem Umgang und der Pflege ihrer Gesundheit vertraut macht. Auch die ganz Kleinen lernen zudem sich regelmäßig die Hände zu waschen. Im Bereich der Zahnpflege arbeiten wir intensiv mit dem Arbeitskreis der Kinder- und Jugendzahnpflege zusammen.
4.12. Sauberkeitserziehung
Die Erzieherin begleitet und unterstützt die Kinder auf dem Weg zur Sauberkeit. Allerdings ist hierzu die Kooperation mit dem Elternhaus unerlässlich, ohne diese ist es nicht möglich, Fortschritte zu erzielen. Die ungeteilte Aufmerksamkeit, die ein Kind beim Wickeln oder der Körperpflege erfährt, trägt zum Aufbau und zur Festigung der gegenseitigen Beziehung bei.
5. Grundsätze unserer pädagogischen Arbeit
5.1. Stärkung der psychischen Widerstandsfähigkeit (Resilienz)
Resilienz entsteht dann, wenn ein Kind über eine Vielzahl an personalen und sozialen Schutzfaktoren verfügt. Damit wird die Wirkung von Risikofaktoren minimiert. Im Rahmen unserer Möglichkeiten geht es jedoch vor allem um den Aufbau und die Wahrnehmung schützender Faktoren. Dazu zählt unter anderem eine optimistische Lebenseinstellung, Problemlösefähigkeit und die Fähigkeit zur Selbstregulation. Zu den sozialen Schutzfaktoren zählt auch eine stabile, verlässliche Bezugsperson, die Sicherheit und Vertrauen fördert. Eine vertrauensvolle Verbindung zu der Bezugserzieherin und auch die intensive Zuneigung trägt zu einer guten Resilienz bei. Das Kind nimmt dies als positives Erleben wahr. Dazu tragen auch der Kontakt zu gleichaltrigen Kindern sowie ein wertschätzendes unterstützendes Klima in der Einrichtung als „Zweites Zuhause“ bei.
5.2. Stärkung des Urvertrauens
Das Urvertrauen bildet sich in den ersten Lebensmonaten. Ein starkes Urvertrauen ist die Grundlage, dass ein Mensch vertrauen kann, in sich selbst und in die eigenen Fähigkeiten. Dazu gehören auch die Entwicklung von Selbstwertgefühl, die Fähigkeit zu lieben und das Leben als etwas Gutes zu empfinden. Unser Ziel ist es die kindlichen Bedürfnisse zu stillen. Hierzu zählen im Säuglings- und Kleinkindalter primär die Nahrungsaufnahme, Geborgenheit und Zuwendung. Diese Gefühle entstehen durch intensive liebevolle Zuwendung und Beschäftigung mit dem Kind. Dafür ist es zuträglich, dass das Kind eine feste Bezugserzieherin hat, zu der es eine vertrauensvolle Bindung aufbauen kann. Auch ist hier eine feste „Nestgruppe“, zumindest zu Beginn, sehr förderlich.
5.3. Kinderschutz / Kinderrechte
Kinder haben das Recht auf Schutz vor jeglicher Form von körperlicher und seelischer Gewalt. Zu den Kinderrechten zählen auch : das Recht auf Gleichheit, das Recht auf Gesundheit, das Recht auf Bildung, das Recht auf Spiel- und Freizeit, das Recht auf freie Meinungsäußerung und Beteiligung, das Recht auf den Zugang zu Medien, das Recht auf Privatsphäre und Würde, das Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht, das Recht auf Fürsorge, das Recht auf besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung. Dies sicherzustellen ist eine wichtige Aufgabe in der pädagogischen Arbeit. Die pädagogischen Fachkräfte haben hier einen Schutzauftrag nach dem § 8 SGB VIII umzusetzen.
5.4. Altersangemessene Beteiligung der Kinder (Partizipation)
Kinder haben das Recht auf Mitbestimmung entsprechend ihres Entwicklungsstands (§8, A SGBVII). Die Beteiligung der Kinder an der Gestaltung des Alltags in der Einrichtung und die Selbstbestimmung seines Entwicklungsweges sind die entscheidenden Voraussetzungen einer dialogischen Erziehung. Die Kinder sind in diesem Prozess gleichberechtigt, auch wenn sie aufgrund ihres Alters die Hilfe, Unterstützung und Förderung durch die pädagogischen Fachkräfte benötigen. Im täglichen Morgenkreis können die Kinder ihre Wünsche und Vorschläge für den Tagesablauf einbringen. Hiernach werden dann auch die Angebote und Spielwünsche berücksichtigt. Auch können die Kinder den Wunsch äußern und wählen, in einer anderen Gruppe, im Turnraum oder im Flur zu spielen. Nach Absprache ist dies auch fast immer möglich.
6. Beobachtung und Reflexion der kindlichen Entwicklung
6.1. Dokumentation, Entwicklungsberichte, Portfolio
Zum Eintritt in die Einrichtung wird für jedes Kind ein Portfolio angelegt. Dies ist eine Dokumentation über die Entwicklungs- und Lerngeschichte des Kindes. Darin werden u.a. Zeichnungen, Fotos, Berichte und Erläuterungen von dem jeweiligen Kind gesammelt. Das Portfolio ist ein persönlicher Ordner und ist Eigentum des Kindes. Zu diesem haben das Kind und die pädagogische Fachkraft jederzeit Zugang (auch um mit Hilfe des Portfolio in den Dialog mit den Eltern zu treten).Die Kinder sind an der Bildungs-und Entwicklungsdokumentation angemessen beteiligt und werden bei den anzulegenden Inhalten gefragt und miteinbezogen. Darüber hinaus werden für die Kinder unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen Entwicklungsberichte erstellt. Diese werden dann für Elterngespräche oder zur Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie z. B. Frühförderstellen, SPZ, Logo- oder Ergotherapeuten und auch der Grundschule, nach Zustimmung der Eltern, miteinbezogen.
6.2. Weiterentwicklung und Reflexion unseres pädagogischen Handelns
Um die pädagogische Arbeit sowie die kindliche Weiterentwicklung zu unterstützen und zu fördern, trifft sich das Team einmal wöchentlich zu einer Teamsitzung. Hier stehen die Abstimmung, die Organisation, der Austausch und die gemeinsame Reflexion über die pädagogische Arbeit im Focus. Planungsarbeiten und die Erarbeitung neuer Projekte sowie Fallbesprechungen sind ständige Bestandteile unserer pädagogischen Arbeit. Einmal wöchentlich treffen sich die zuständigen Gruppenerzieherinnen zu einer Besprechung im Kleinteam. Zusätzlich finden zweimal jährlich Konzeptionstage statt. Inhalt dieser Tage ist ein kontinuierliches Weiterentwickeln und Evaluieren unserer konzeptionellen Arbeit. Das Team und jeder einzelne Mitarbeiter nehmen regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teil, um ständig ihr Fachwissen zu erweitern. Hierzu zählt auch eine Erste Hilfe Schulung und eine Fortbildung zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung (Paragraph 8a SGB 8).